Nach der Veröffentlichung eines Gesprächsprotokolls, das die Denunziation der ehemaligen Besetzer_innen gegen ihre Unterstützer_innen aus der autonomen Linken dokumentiert, ruft die Antifa Arnstadt-Ilmenau dazu auf, die Zusammenarbeit mit der Initiative „Lange 17“ einzustellen. Das linke Hausprojekt JU.W.E.L. aus Gotha sagte daraufhin die Teilnahme an einer Podiumsdiskussion ab, die Antifa Gotha kritisierte ebenfalls das unsolidarische Verhalten der ehemaligen Besetzer_innen und distanzierte sich.
Die Aktivengruppe der Roten Hilfe Südthüringen hatte mit einer Stellungnahme versucht dieser Entsolidarisierung seitens der ehemaligen Besetzer_innen entgegen zu wirken. Leider war diese Bemühung vergebens. Es waren am Ende die Besetzer_innen selbst, die das Protokoll zum Denunziationsgespräch kommentar-, bedenken- und widerspruchslos auf ihren Blog setzten. Sie haben die Gelegenheit, Aussagen zu revidieren oder richtig zu stellen nicht genutzt, sondern durch diese kommentarlose Veröffentlichung das Geäußerte bekräftigt.
Die Rote Hilfe unterstützt staatlich Verfolgte aus der politischen Linken. Voraussetzung für eine Unterstützung durch bzw. Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe ist nicht nur die Ablehnung jeder Zusammenarbeit mit den staatlichen Verfolgungsbehörden, sondern ein solidarisches Verhalten innerhalb der politischen Linken. Das schließt keineswegs Kritik aneinander, an den in dieser Linken vertretenen Positionen aus, sehr wohl aber akzeptieren wir keine Denunziation bzw. den Verrat von Genossinnen und Genossen gegenüber Dritten, sei es aus strategischen oder anderweitigen Erwägungen.
Die Initiative „Lange 17“ hat sich in höchstem Maße unsolidarisch gegenüber Genossinnen und Genossen verhalten. Die Rote Hilfe Südthüringen kündigt daher die Zusammenarbeit mit der Initiative auf. Das bedeutet keinesfalls, dass einzelne Aktivisten aus der Initiative, die sich von dieser Politik der Denunziation ebenso abgestoßen fühlen, in anderen Zusammenhängen wieder unterstützt werden. Vielmehr rufen wir die einzelnen Mitglieder der Initiative auf, sich gegen dieses Vorgehen der öffentlich in Erscheinung getretenen Protagonisten zu wehren.
Für eine solidarische Linke kämpft die Rote Hilfe als strömungsübergreifende Schutz- und Solidaritätsorganisation!