Kurz vor Ostern 2010 jährte sich zum 85. Mal die Eröffnung der Rote-Hilfe Kinderheims in Elgersburg. Aus diesem Anlass lädt der Freundeskreis des Kinderheims MOPR i.G. für den 17. April ab 14.30 Uhr und den 18. April 2010 ab 10.00 Uhr zum Besuch des traditionsreichen Hauses unter dem Motto „Erinnern heißt Zukunft“ ein. Alle interessierten Freund_innen der „rühmlichst anzuerkennenden“ und wechselvollen Geschichte des Hauses und seiner Bewohner sind eingeladen u.a. einer Lesung und Gespräch mit Dr. Gerd Kaiser beizuwohnen.
„Es muss rühmlichst anerkannt werden, dass sich eine gemeinnützige Gesellschaft gefunden hat, die bereit ist, den unterernährten und erholungsbedürftigen Kindern armer Familien eine Erholungsstätte zu geben…“
Unter diesen Aufruf der Ortsgruppe Elgersburg der Roten Hilfe Deutschlands setzten kurz vor Ostern 1925 weit über hundert Elgersburger Frauen und Männer, von Clara Brehm bis Ida und Anna Will und von Franz Bergmann bis Hermann Zink ihre Unterschrift. Sie verlangten von der Thüringer Landesregierung zu genehmigen, dass, in dem von der Roten Hilfe Deutschland im Februar 1925 gekauften Heim in idyllischer Lage, ein Kinderheim eröffnet werde.
Anfang April zogen die ersten Kinder, noch vor der offiziellen Eröffnung des Heims, ein. Es erhielt den Namen MOPR, der Organisation der Internationalen Roten Hilfe. Acht von ihnen kamen aus Thüringen, Marie Heinkel und Ida Wicklein aus Sonneberg, Paul Link aus Manebach und Curt Röser aus Eisfeld, Kurt Hellmann aus Ilmenau und Erich Märker aus Greiz.
Seit Ostern fanden anfangs gut 30, später über 60 Kinder für jeweils vier bis sechs Wochen eine liebevolle solidarische Betreuung im Heim. Unter ihnen auch Kinder aus Österreich und aus Bulgarien.
Zur feierlichen Eröffnung des Kinderheims lud der Bezirksvorstand der Roten Hilfe Thüringen Freunde aus dem ganzen Land ein. Mehr als 2 000 kamen. Zu Fuß, mit der Bahn, auf Fahrrädern oder mit Fuhrwerken. Mit Gesang, Musik, mit roten Fahnen und Wimpeln. Sie geleiteten die Kinder in ihr zeitweiliges Zuhause und nahmen selbst das Haus in Augenschein.
Mitte April 2010 jährt sich zum 85. Mal die Inbesitznahme des Kinderheimes MOPR in Elgersburg, dem jetzigen „Haus am Wald“.
Der Freundeskreis des Kinderheims MOPR i.G. lädt aus diesem Anlass für den 17. April ab 14.30 Uhr und den 18. April 2010 ab 10.00 Uhr zum Besuch des traditionsreichen Hauses ein.
Unter dem Motto „Erinnern heißt Zukunft“ treffen sich interessierte Freunde der „rühmlichst anzuerkennenden“ und wechselvollen Geschichte des Hauses und seiner Bewohner im Rahmen eines kleinen Programms zu Gesprächen und Diskussionen. An der Wiege des Kinderheims standen Albert Einstein und Clara Zetkin, Thomas Mann, Hermann Duncker und Wilhelm Pieck, vor allem jedoch hunderttausende Frauen und Männer der Roten Hilfe. Letztere waren es, die mit ihren solidarischen Spenden, geklebt wurden in Arbeiterfamilien Spendenmarken von 10 Pfennig, Handwerker, Gewerkschafter, Kauleute spendeten Spielzeug, Sportgeräte, Bauern brachten Kartoffeln, erst die Existenz des MOPR-Heims ermöglichten.
Erinnerungen an und Erinnerungsstücke zur Geschichte der Solidarität können zu unseren beiden Begegnungen mitgebracht und vorgestellt werden. Besucht und gesprochen werden kann auch über die voriges Jahr neueröffnete Ausstellung zur Tradition des Hauses. Der Verlag Dietz Berlin stellt ein neues Büchlein zur 85jährigen Geschichte des Hauses vor, aus dem man viel Neues zur jahrzehntelangen Geschichte des Hauses erfahren kann. Es löst ein Versprechen ein, das bei einem stimmungsvollen Sommerfest vor einem Jahr gegeben wurde. Zu Sommerfesten soll auch künftig eingeladen werden.
Erinnern heißt Zukunft, erinnern heißt Leben!
Gäste nicht nur aus dem gesamten Thüringer Land sind herzlich eingeladen. Das Haus garantiert Thüringer Gastlichkeit und Gastfreundschaft, sei`s am Sonnabendnachmittag des 17. April bei Kaffee und Kuchen oder bei Herzhafterem zum Politischen Frühschoppen am Sonntagvormittag.